• Kloster Chorin im Schnee, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Steine und Stille

Winterzeit im Kloster Chorin

22. September 2020 von Katrin Weber

Schmale Wege ziehen sich durch die winterliche Landschaft. Uralte Bäume, kahle Äste, keine Blätter – die Welt hüllt sich in Grau und Weiß. Doch dann taucht es auf: das Kloster Chorin. Mehr als 750 Jahre Geschichte ragen in leuchtendem Rot gen Himmel. Ein Meisterwerk der Gotik, eingebettet in die Stille der Natur. 

Himmelwärts strebend und stets gut geerdet

Gotische Formensprache und filigrane Ornamentierung – die großen Dome in Köln, Paris und Siena machten’s vor. Doch einfach abgucken? Nicht in Chorin. Die Devise der Mönche: Ora et labora. Bete und arbeite. Schweige und schaffe.

Stein für Stein, Flügel für Flügel, im Uhrzeigersinn wuchs das Kloster empor. Der Ton: aus der Umgebung. Rot schimmernd, rau, lebendig. Gebrannt im Feuer, gehärtet im Glauben. Klarheit statt Prunk, Strenge statt Überfluss – die Handschrift der Zisterzienser verewigt am Amtssee.

Doch der Zahn der Zeit hinterließ seine Spuren. Jahrhundert um Jahrhundert. Risse, Brüche, Verfall. Dann kam Karl Friedrich Schinkel und erkannte: die Ruine ist mehr als bloßer Stein. Ein Symbol – für nationale Kultur, für Identität, für Erinnerung. Was erhalten blieb, erzählt bis heute von der einstigen Kraft und Bedeutung dieses Ortes. Bereit, zu lauschen?

Kloster Chorin im Schnee von oben Kloster Chorin im Schnee von oben, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann

Kraft tanken im Klang der Stille

Leere Hallen. Stille Gänge. Sinkende Sonne. Keine Ablenkung. Nur du, die Mauern und das Spiel der Schatten. Ruhe umhüllt dich. Die Zeit bleibt stehen. Das Kopfkarussell macht eine Pause. Und der Alltag? Verheddert in den Wegen und Winkeln des Klosters. 

Koste den Moment der Stillen Stunde. Schöpfe Kraft. Und während du ganz bei dir bist, merkst du: du bist nicht allein. Die Mönche: längst fort. Der Gedanke von Besinnung, Gemeinschaft, Verbundenheit: allgegenwärtig.

Frau besichtigt das Kloster Chorin Frau besichtigt das Kloster Chorin, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann

Leise entdecken, tief erleben

Im Sommer Picknickdecke und Klassikklänge. Im Winter Kapellenkonzert und Kerzenschein. Alles kleiner, intimer. Alles ein bisschen näher dran.

Lausche sanften Melodien. Singe mit. Wanke im Takt. Und wenn du mehr willst, nimm dir Zeit, tauche tiefer ein in die Geschichte des Klosters. In der Ausstellung: Bilder, Skulpturen, Gedanken. In den Mauern: ungeahnte Eindrücke. Mit der Funzel in der Hand wandelst du durch die Gänge, entdeckst verborgene Ecken und spürst den stillen Atem der Vergangenheit.

Und draußen? Bist du mitten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Natur und Kultur, Hand in Hand. Ein Ort, der nicht nur Geschichte erzählt, sondern Kraft schenkt. Gestern, heute, morgen.

Reise auf den Pfaden der Zeit

Ein Land, viele Möglichkeiten: Entdeckungsreisen der besonderen Art