Gotische Formensprache und filigrane Ornamentierung – die großen Dome in Köln, Paris und Siena machten’s vor. Doch einfach abgucken? Nicht in Chorin. Die Devise der Mönche: Ora et labora. Bete und arbeite. Schweige und schaffe.
Stein für Stein, Flügel für Flügel, im Uhrzeigersinn wuchs das Kloster empor. Der Ton: aus der Umgebung. Rot schimmernd, rau, lebendig. Gebrannt im Feuer, gehärtet im Glauben. Klarheit statt Prunk, Strenge statt Überfluss – die Handschrift der Zisterzienser verewigt am Amtssee.
Doch der Zahn der Zeit hinterließ seine Spuren. Jahrhundert um Jahrhundert. Risse, Brüche, Verfall. Dann kam Karl Friedrich Schinkel und erkannte: die Ruine ist mehr als bloßer Stein. Ein Symbol – für nationale Kultur, für Identität, für Erinnerung. Was erhalten blieb, erzählt bis heute von der einstigen Kraft und Bedeutung dieses Ortes. Bereit, zu lauschen?